Zurück zur Übersicht

03.11.2015

Gutes Design für „Behinderten-WCs“ und barrierefreie Badezimmer - Ergonomisch geformte und intergenerative Assistenzsysteme (Hilfsmittel) nach Universal Design Prinzipien

Wie sehen barrierefreie Sanitärräume bis heute zumeist aus? Jörg Hutzler aus dem bayerischen Königsbrunn, der als Rollstuhlnutzer und Experte in eigener Sache seit fast 50 Jahren Erfahrungen mit Haltegriffen z.B. in sog. „Behinderten-WCs“ oder anderen barrierefreien Bädern sammelt, erlebt die Gestaltung bis heute folgendermaßen: „Für Behindis halt, billig, scheußlich, hässlich, grässlich, wüst, immer nur weißes Plastik, einmal war es rot.... Ich fühle mich hier als Mensch zweiter Klasse.“ Dieses Sonder-Design, das zumeist an Krankheit, Pflege und Defizite erinnert, ist aktuell immer noch fast überall Standard. Doch es geht auch anders, das zeigt das ErgoSystem® von FSB. Hartmut Weise, der Hausdesigner von FSB und Designer dieses Assistenzsystems hat bei der Entwicklung den Fokus auf die ergonomischen Bedürfnisse des Menschen gelegt und einen bis heute einzigartigen Griffquerschnitt entwickelt, der sich oval und geneigt der Greifform der Hand anpasst.

„Die Hand greift nicht rund“, betont die erfahrene Gesundheits- und Krankheitspflegerin Elina Tamboulova. „Bei uns im Krankenhaus sind die Haltegriffe rund und aus weißem Plastik. Sie sehen schrecklich aus und die Patienten rutschen ständig ab, vor allem wenn die Griffe nass sind.“ Das ErgoSystem hingegen stärkt die Greifressourcen jedes Menschen. Irene Ehret aus dem schwäbischen Amstetten hat das ErgoSystem im Klinikum Stuttgart am Standort Katharinenhospital getestet. „Durch die ergonomische Form des FSB-Griffes konnte ich sogar von einer niedrigen Toilette im Patientenzimmer selbstständig aufstehen. Ich bin beim Greifen keinen Millimeter gerutscht!“, berichtet die 60-Pluslerin, die eine Hemiparese auf der ganzen rechten Körperhälfte hat.

Neben der stärkenden (empowernden) Benutzerfreundlichkeit (Usability) durch die ovale und geneigte Form wirken die Haltegriffe des ErgoSystems filigraner und geben dem Raum an sich Platz zu wirken: „Das Ergosystem® wirkt so leicht, weil es aus dem Nutzungsraum gesehen nur die schlanke Seite zeigt. Der Nutzer schaut immer auf die schmale Seite der schräg liegenden Ellipse. Das schräg nach hinten liegende Greifvolumen dieser Ellipse, das der Hand den Komfort verschafft, wird weniger optisch als dann bei der Benutzung wohltuend haptisch erlebbar“, erklärt der FSB-Designer Hartmut Weise, dem es mit dem klassischen Universal Design des ErgoSystems gelungen ist den Alltag aller Nutzer zu vereinfachen und gleichzeitig den Komfort für alle zu steigern. Das Assistenzsystem lässt sich Generationen übergreifend flexibel anpassen, alle ergänzenden Elemente wie z.B. Duschsitz, Seifenhalter oder Duschvorhang für die Assistenz können flexibel ein- und wieder ausgehängt oder passend verschoben werden. So ist die Seife dort platzierbar, wo jeder einzelne sie gerne möchte. Selbst die Halterung für die Duschbrause lässt sich einzigartig komfortabel mit einer Hand bedienen (ohne lästiges zweihändiges Schrauben oder Drehen mit Shampoo in den Augen und in den Händen....).

Der Griffhersteller FSB zeigt beispielhaft, wie Bauprodukte Inklusion, Empowerment, demografiegerechte Lösungen sowie Benutzerfreundlichkeit (Usability) und Nachhaltigkeit ermöglichen können, ohne diskriminierende Erscheinungsbilder. Das bis ins letzte Detail ausgefeilte ergonomische Design und die nachhaltigen Materialien vermitteln Wertschätzung für alle Menschen.

Durch die hohe Flexibilität (selbst die Stützklappgriffe beim WC können wahlweise ein- und wieder aushängbar gestaltet werden) und die leichte Anpassbarkeit an verschiedenste Bedürfnisse in unterschiedlichen Lebenslagen eignet sich das ErgoSystem® hervorragend für Wohnprojekte nach dem Bielefelder Modell sowie für Hotelzimmer und Duschbereiche in Schwimmbädern oder in Fitnessstudios.


Wer die Griffe und Assistenzsysteme von FSB ausprobieren möchte, hat hier die Möglichkeit:

Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS)
Werkstatt Wohnen – die barrierefreie Musterwohnung des KVJS
Lindenspürstr. 39
70176 Stuttgart-West
Infos zur Werkstatt Wohnen: http://www.kvjs.de/soziales/werkstatt-wohnen.html

Die Werkstatt Wohnen ist jedem ersten Donnerstag im Monat von 16.00 – 18.00 Uhr geöffnet. Die DRK-Wohnberatung bietet hier eine Sprechstunde an, in der Mitarbeiter der DRK-Wohnberatungsstelle Besuchern und Interessierten mit fachlichem Rat zur Verfügung stehen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
DRK-Wohnberatung: 0711/2808 – 1334


Mehr Infos zum Hersteller: http://www.fsb.de